Geschichte

Geschichte der Musikgesellschaft Brass Band Auw

 

Seit mehr als 133 Jahren besteht die Musikgesellschaft Brass Band Auw. Bestimmt wird es Sie interessieren, was sich in diesen Jahren so zugetragen hat und so haben wir einige Eckpunkte und Anekdoten aus unserer Vereinsgeschichte zusammengestellt.

 

1881

Mündlich überliefert wird der Verein 1881 gegründet. Der Verein entstand in einer historisch nicht fassbaren Weise und so gibt es auch kein Gründungsprotokoll. Wie bei anderen Vereinen, die um diese Zeit gegründet wurden, haben wahrscheinlich einige musikbegeisterte Männer angefangen, als Verein miteinander zu proben und bei kirchlichen und weltlichen Festanlässen aufzutreten. Solche Musikformationen waren zu Ende des vorletzten Jahrhunderts nichts Ungewöhnliches. Das Aufkommen von Zivilvereinen war sogar ein direkter Ausfluss aus der Auflösung der Eidg. Feldmusiken 1879. Das Zusammenspiel war formlos und mehrheitlich haben sich örtliche Lehrer als Dirigent zur Verfügung gestellt. In Auw scheint aber Hans Huwiler „Langenödus“ - ein musikbegeisterter Landwirt und Organist - der erste Dirigent gewesen zu sein.

 

bis

1904

Über die ersten Jahre des Vereins ist wenig bekannt. Dieser historische Kenntnisstand bestand schon 1931 als die ersten 50 Jahre gefeiert wurden und wurde so in der Festchronik von Hans Brun auch festgehalten. Erste Protokolle gibt es seit 1907 und Rechnungsbücher sind ab 1927 vorhanden.

 

1904

Der Verein gibt sich seine ersten Stauten.

 

1907

Am 17. Januar wird das erste nachweislich bekannte Konzert mit den Kirchenchor im Hirschensaal aufgeführt. Der Eintritt beträgt 80 Rp. Zur Unterhaltung nach dem Konzert bezahlten übrigens nur die Herren 50 Rp. Eintritt.

 

Seit dem 17. April 1907 wird ein Protokoll geführt. Die Aufzeichnungen wurden in einem kleinen Heft geführt, das 1904 als Statutenbüchlein und Passivmitgliederliste diente. Es war ein multifunktionales Büchlein, das sogar Platz für Schiessprogramme der Feldschützengesellschaft hatte!

 

1909

Die Stauten werden durch einen eigenen Artikel ergänzt, der vorschreibt, dass Mitglieder, welche sich den Weisungen des Dirigenten oder des Vorstandes bei Proben, Konzerte oder sonstigen Anlässen widersetzten mit Bussen von 5 bis 25 Franken bestraft werden können.

 

1910

Zu spätes Erscheinen an die Proben wird mit 10 Rp. und Nichterscheinen mit 30 Rp. gebüsst. Es werden erstmalig Rechnungsrevisoren gewählt.

 

1912

Auf Beschluss wird ab diesem Jahr eine formelle Jahresrechnung erstellt.

 

1914

Der Verein beschliesst, die Landesausstellung in Bern zu besuchen. Jedes Mitglied erhält Fr. 10.-- aus der Kasse, was zu dieser Zeit viel Geld war.

 

1916

Interne Streitigkeiten führen fast zur Auflösung des Vereins und gerichtlichen Auseinandersetzungen.

 

1917

Lehrer Villiger will die Direktion nur weiterführen, wenn ihm Gehorsam geleistet wird.

 

1918

Die Aufnahme weiterer junger Mitglieder wird vom Verein bis auf weiteres abgelehnt. Dieser Entscheid kann nur als Folge der vorher erwähnten Streitigkeiten erklärt werden.

 

1919

Die Direktion erhält Fr. 100.-- Jahresentschädigung. Der Gemeindebeitrag beträgt Fr. 50.--, die Kirchgemeinde entschädigt den Verein für die Prozessionsbegleitung Fr. 100.--. Zum Vergleich eine Trompete kostete rund Fr. 130.

 

1920

Der Verein lehnt es ab, dem Kant. Musikverband beizutreten.

 

Jedes Mitglied bezahlt pro Monat 2 Franken und erhält für den Probebesuch 20 Rappen zurück.

 

Der Präsident verlangt ultimativ mehr Disziplin bei Prozessionen und die Generalversammlung stellt fest, dass jedes Mitglied für sein Instrument selbst verantwortlich sei.

 

1921

Der Verein beschliesst Austrittsgelder: Wer keine 10 Jahre geleistet hat bezahlt Fr. 20.-- Austrittgeld; bis 20 Jahren sind Fr. 10.-- zu entrichten und nur wer mehr als 20 Jahre Mitglied war kann den Verein entschädigungslos verlassen! Das Eintrittsgeld beträgt Fr. 10.--.

 

1922

Aus den Reihen des Vereins wird erstmals eine Tanzmusik gebildet.

 

1923

Es wird beschlossen eine Uniform anzuschaffen und erstmals wird eine Musikkommission gebildet. Die Farbe der ersten Uniform ist grün.

 

1925

Der Verein beschliesst eine zweitägige Autofahrt über den Klausenpass, welche zum Ereignis des Jahres. Vereinsreisen waren ein zentraler Punkt des Vereinslebens. Dafür wurde auch eine Reisekasse geführt.

 

1928

Der Verein beteiligt sich am Waldfest mit der Feldschützengesellschaft

 

1929

Gemeinsame Schlittenfahrt mit dem Kirchenchor über Muri, Boswil, Bremgarten, Lunkhofen und Merenschwand. Total nehmen 88 Personen teil.

 

1929

Pfarrer Balmer offeriert der Musikgesellschaft Fr. 100.--, wenn das Waldfest nicht durchgeführt wird. Die Teilnahme am Waldfest wurde abgesagt und der Betrag einkassiert.

 

1930

Der Verein übernimmt durch Schenkungsvertrag sämtliches Inventar der Theatergesellschaft Auw. Der Verein überschuldet sich wegen einer zu teuer gewordenen Vereinsreise.

 

1931

Grosses Jubiläumsfest zum 50jährigen Bestehen. Josef Weber wird für 50 Jahre Aktivmitgliedschaft geehrt.

 

1935

Erste Teilnahme an einem Eidg. Musikfest. Für den sehr guten Bericht des Festes in Luzern wird dem Dirigenten Andermatt eine Uhr geschenkt.

 

1936

Der Kassier vermerkt in der Jahresrechung: „Aktiven: keine“. Aufgrund eines grossen Defizits am Jahreskonzert sowie hohen Kosten für die Teilnahme am und der Reparaturen für das Eidg. Musikfest in Luzern gerät der Verein in finanzielle Schieflage. Der Verein hat Netto-Schulden von Fr. 328.80.

 

1937

Der Verein nimmt zur Finanzierung von neuen Instrumenten bei der Darlehenskasse Auw ein Darlehen von Fr. 200.-- auf, wobei zuerst aber Fr. 100.-- als Genossenschaftsanteil investiert werden müssen.

 

1938

Der Verein beschliesst eine Fahne anzuschaffen, die vom Dirigenten Andermatt entworfen wird. Das Besondere an dieser schönen Fahne ist, dass sie verschiedene Bilder auf den beiden Seiten aufweist.

 

Der Dirigent Andermatt schlägt vor, dass er für jede nicht vollzählige Probe 3 Franken erhält. Bei Anwesenheit aller Mitglieder verzichtet er auf den Lohn.

 

1939

Einem Austritt wird stattgegeben mit dem Hinweis, dass die Ehelasten dem Musikanten ihm scheinbar Zeit und Freude für das Musikideal genommen hätten.

 

1941

Der Kassier will abtreten. Der Austritt wird von der Generalversammlung nicht bewilligt, da es keinen besseren gäbe. Ebenfalls wird dem Austritt von Hans Wildi nicht stattgegeben, da man ihn brauche

 

1946

Der Verein kauft 25 Occasions-Uniformen von der MG Büron, die identisch mit der von 1923 sind. Musikanten kaufen oder mieten die Uniformhosen

 

1948

Teilnahme am Eidg. Musikfest in St. Gallen.

 

1951

Turnervorstellung und Musikkonzert müssen aus seuchenpolizeilichen Gründen verschoben werden. Der 5-Akter „Aelplerchilbi“ wird ein grosser Erfolg.

 

1952

Ein alter Brauch, dass heiratswillige Töchter, die sich nach auswärts verheiraten, den Musikanten ein Fass Bier zu zahlen haben, soll auf Beschluss der GV wieder eingeführt werden.

 

1953

Der Verein organisiert mit Hilfe des ganzen Dorfes den einzigen je in Auw durchgeführten Kant. Musiktag. Der Verein selber nimmt auch an den Musikvorträgen teil.

 

1956

Eine neue Uniform wird angeschafft. Die Farbe dieser Uniform ist schwarz.

 

1957

Meinrad Sennrich verstirbt nach 55 Jahren Vereinsmitgliedschaft.

 

1963

Ein Vereinsmitglied beantragt einmal mehr und erfolglos, die Brauerei Hochdorf zu besuchen.

 

1959

Der Dirigent Josef Andermatt droht einmal mehr zurückzutreten, wenn die Mitglieder nicht besser üben.

 

1966

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Aarau.

 

1967

Ein Kegelabend und ein Maskenball werden beschlossen, welchen aber keinen grossen Erfolg zuteil wird.

 

1968

Das erste Dorffest wird durchgeführt.

 

1971

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Luzern.

 

1972

Das erste Kirchenkonzert wird durchgeführt und findet sehr guten Anklang.

 

1973

Mit dem Theater "Gränzwacht" erlischt die Theatertradition des Vereins.

 

1978

Der Verein beschliesst kurzfristig, eine neue Uniform anzuschaffen. Die Farbe des Jacketts ist königsblau und der der Hosen schwarz. An der Uniformweihe kommt zum ersten Mal die Musikkapelle aus Oberkammlach zu Besuch

 

1979

Der Verein besucht die Musikkapelle Oberkammlach. Im Dorf wird eine Auwstrasse eingeweiht.

 

1981

Zum 100jährigen Bestehen des Vereins wird eine neue Fahne entworfen und im Rahmen der 100-Jahr-Feier feierlich eingeweiht.

 

1982

Statutarisch verankert wird eine Musikkommission gegründet. Präsidenten bis heute: Urs Rosenberg bis 1991, René Fischer 1991-2000, Christoph Villiger 2000-2003 (a.i.), 2003-2014 Daniel Hasler, seit 2014 Martina Villiger.

 

1983

Am Dorffest wird ab diesem Jahr immer ein grosses Festzelt gestellt. In der Folge wächst das Fest zur heutigen Grösse an.

 

1986

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Winterthur. Die Besetzung ist nun definitiv auf Brass Band umgestellt.

 

1989

Luksas Villiger wird zum Ehrenpräsidenten ernannt

1990

In Auw führt die Gemeinde eine Musikschule ein. Vorher betrieb der Verein in eigener Regie eine Schule für Blechbläser.

1991

Teilnahme am Eidg. Musikfest Lugano. Wegen dem grossartigen Erfolg muss der Dirigent Othmar Bucheli - einem Versprechen folgend - ein Bad im Dorfbrunnen nehmen.

Zum ersten Mal wird ein Musiklager für die Auwer Junior Band durchgeführt (Wirzweli)
 

1992

Das Dorffest muss am Dienstag abgesagt werden. Ein orkanartiger Wind hat das grosse Festzelt beschädigt. Seit diesem Jahr speist und unterhält der Verein einen Risikofonds zur Abdeckung finanzieller Risiken aus dem Dorffest.

 

Erstmalige Teilnahme in Montreux am Schweiz. Brass Band Wettbewerb und der Verein wird Mitglied des Brass Band Verbandes.

 

1993

Zweites Musiklager für die Auwer Junior Band wird durchgeführt (Wirzweli)

1994

Othmar Bucheli wird zum Ehrendirigenten ernannt

1995

Vereinsnamenergänzung zu „Musikgesellschaft Brass Band Auw“.

Drittes Musiklager für die Auwer Junior Band wird durchgeführt (Aegeri)

 

1996

Die heutige Uniform wird angeschafft und feierlich eingeweiht. Das heutige Logo wird kreiert, ein Internetauftritt geschaffen und das Infoheft erscheint zum ersten Mal.

 

1998

Am 4. Jugend-Musiklager des Vereins auf den Flumserbergen nehmen erstmals 10 Jugendliche aus Mühlau teil.

 

1999

Zusammen mit den Nachbarvereinen Beinwil und Mühlau wird die Jugend Brass Band „ABM Brass Power“ gegründet und gemeinsam wird künftig das Musiklager durchgeführt. Später stossen Abtwil und Bünzen dazu. Das Musiklager wird nun jährlich durchgeführt und abwechselnd von den fünf Vereinen organisiert.

 

Zweite Teilnahme des Vereins am Schweiz. Brass Band Wettbewerb.

 

2001

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Fribourg.

 

2006

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Luzern.

Bruno Sidler wird zum Ehrenpräsidenten ernannt

 

2007

Durchführung des 40. Dorffestes mit Jubiläumsveranstaltungen, darunter auch ein Konzert von Vlado Kumpan.

 

2008

Festsieg am Aarg. Kant. Musikfest in Bremgarten (2. Klasse Brass Band).

Teilnahme an den Feierlichkeiten zur Heiligsprechung von Maria Bernarda Bütler. Der Verein spielt auf dem Petersplatz zum ersten Mal vor 70'000 Menschen. Am Tag später darf der Verein die Messe im Petersdom begleiten.

 

2010

Festsieg am Luz. Kant. Musikfest in Willisau (2. Klasse Brass Band)

 

2011

Teilnahme am Eidg. Musikfest in St. Gallen

 

2012

Teilnahme am Weinfest in Chardonne

 

2013

Teilnahme am Aarg. Kant. Musikfest in Aarburg

Alex Elmiger wird beim Abschiedskonzert am Auwer Dorffest zum Ehrendirigenten ernannt

 

2014

 

Teilnahme am Aarg. Kantonalen Musiktag in Oberlunkhofen
mit Tagessieg in der Marschmusik

2016

Teilnahme am Eidg. Musikfest in Montreux

 

2017

Marco Imbach wird zum Ehrenpräsidenten ernannt

4-Tages Reise in die Slowakei, unser Mitglied Lubos Perencay ist in Krakovany aufgewachsen

50-Jahr Jubiläum Auwer Dorffest

 

2018

Teilnahme am Aarg. Kantonalen Musikfest in Laufenburg

Konzert am Weinfest von Bruno Hartmann in Remigen

 

2019

 

Teilnahme am Aarg. Kantonalen Musiktag in Würenlingen

2022

Teilnahme am Luz. Kantonalen Musikfest in Emmen

 

 

Dirigenten des Vereins:  

Hans Huwiler, Organist

1973-1974 Fredy Krieger

Hans Huwiler, Sohn

1975-1978 Robert Konrad

Josef Neidhard, Lehrer

1979-1982 Viktor Widmer

1909-1914 Alfred Burkart, Lehrer

1982-1983 Fredy Krieger, a.i.

1914-1916 Josef Villiger, Lehrer

1983-1984 Anton Margreth

1916-1917 Josef Burkart

1984-1994 Othmar Bucheli (Ehrendirigent)

1917-1926 Josef Villiger, (2. Mal)

1994-1997 Valentin Kogoj

1926-1928 Josef Bircher, Lehrer

1998-2001 Adrian Schneider

1928-1932 Dr. Karl Kennel

2001-2005 Roger Stöckli

1932-1963 Josef Andermatt, Lehrer

2005-2014 Alex Elmiger (Ehrendirigent)

1963-1965 Kurt Angele

2014-2017 Thomas Mosimann

1966-1972 Walter Wunderlin

2018 Reto Näf (Projekt 1. Halbjahr)

 

Ab 2018 Sebastian Rosenberg

 

Präsidenten des Vereins: 

bis 1910 Jakob Burkart

1954-1955 Robert Villiger (2. Mal, a.i.)

1910-1919 Josef Bütler, Unterdorf

1955-1957 Adalbert Bircher-Burkart

1919-1926 Adalbert Bircher sen.

1957-1959 Fred Nietlispach

1926-1932 Hans Bircher

1959-1962 Josef Villiger, Neuburen

1932-1935 Meinrad Sennrich

1962-1968 Albert Bütler-Burkart

1935-1941 Josef Küng sen., "Groders"

1968-1970 Josef Küng jun.

1941-1944 Burkard Brunner

1970-1989 Lukas Villiger (Ehrenpräsident)

1944-1947 Robert Villiger, Herrenhof

1989-2003 Bruno Sidler (Ehrenpräsident)

1947-1949 Hans Burkart, Rüstenschwil

2003-2017 Marco Imbach (Ehrenpräsident)

1949-1954 Josef Bütler, "im Chalet

Ab 2017 Stefanie Villiger

 

 

Muko-Präsidenten des Vereins: 

1982 – 1991 Urs Rosenberg

 

1991 – 2000 René Fischer

 

2000 – 2003 Christoph Villiger (a.i.)

 

2003 – 2014 Daniel Hasler

 

2014 – 2018 Martina Villiger

 

Ab 2018 Matthias Imbach